Über mich

Michael Thümmrich, geboren 1953 in Lörrach. Zwischen 1975 und 1980 Ausbildung an der Allgemeinen Kunstgewerbeschule in Basel zum Grafiker. In diesem Zusammenhang Ausbildung als Zeichner und erste Versuche als Maler. Seit 1981 als freischaffender Grafiker und Maler tätig.

ES IST WAS ES IST – MALEREI ALS ANGEBOT

Meine Malerei ist, was sie ist: Farbe, Papier, Leinwand – und ich selbst als Maler. Sie ist eine Selbstbefragung, weder welterklärend noch icherklärend. Sie ist also zunächst auch keine Botschaft an Dritte und entsteht nicht mit dem Blick auf den möglichen Betrachter.

Dennoch ist das, was ich male und wie ich es male, auch ein Angebot an den Betrachter. Es lädt ihn dazu ein, sich auf etwas einzulassen, was er noch nicht kennt. Ohne Vorgabe. Das kann schwierig sein und eine Herausforderung bedeuten. Und es verlangt eine Entscheidung: die Entscheidung, sich auf seine Sinne zu besinnen und auf seine Sinne zu verlassen. Ohne konzeptionelle und thematische „Halteseile“.

Der Betrachter wird in seiner Individualität und in der Autonomie seines eigenen Urteils angesprochen, ernst genommen und respektiert.

Wenn er sich, geprägt durch seine eigenen Erfahrungen, auf den Weg begibt und beginnt, über das, was er sieht, nachzudenken und es zu deuten, dann eignet sich der Betrachter das Bild im Sinne des Wortes an. In den individuellen Wahrnehmungen und Interpretationen „vervielfältigt“ sich das Bild. Dabei kann ein und dieselbe Person im Laufe der Zeit durchaus zu unterschiedlichen Ergebnissen der Betrachtung, zu unterschiedlichen Deutungen kommen. Und auch die emotionale Betroffenheit durch ein Bild kann sich verändern, ebenso wie wechselnde Gefühlslagen und sich verändernde Erfahrungen umgekehrt den Blick auf ein Bild verändern können. Dies entnehme ich den Äußerungen von Menschen, die mit meinen Bildern leben.

Das Gespräch über meine Bilder eröffnet mir selbst oft eine neue Sicht auf meine Arbeit. Es inspiriert mich und gibt mir neue Impulse. Ein Dialog kann entstehen, der Auswirkungen auf meine Arbeit hat. So schließt sich ein Kreis zwischen Maler, Bild und Betrachter.

Diesen Dialog biete ich den Besuchern meiner Ausstellungen und den Betrachtern meiner Malerei gerne an, und ich freue mich darauf.

Michael Thümmrich